on klassenkampf




 



On Klassenkampf


Er ist uns ja schon gänzlich abhanden gekommen. Der Gute alte Klassenkampf. Stattdessen hören wir heute irgendwelchen importierten Richkids in Geistie-Studiengängen ganz ausführlich zu, wenn sie Traumata fingieren und so ein Schillersches Regiment der Mitleids-Politik und Politik der erzwungenen Sichtbarkeit vorbereiten. Das ist sicherlich auf Dauer ein spannendes Modell miteinander umzugehen. Ich freue mich schon darauf (wenn dann die Ersten Gesuche um anwaltliche Unterstützung bei Feststellungsklagen eintrudeln „Der Ast. begehrt richterlich feststellen zu lassen, dass er oder sie ein Trauma hat von dem super-spoiled Lifestyle in einer arabischen Metropole, welches ihn befugt allen deutschen weißen heterosexuellen Entitäten pauschal die Rede zu verbieten“ liege ich mit meiner Yacht freilich dann schon vor Ibiza und kann den Brand des Gemeinwesens zwar riechen, aber auch aus einer sicheren Distanz und mit einer gewissen Gleichmütigkeit, nicht Schadenfreude, ich betone, dass ich zwar ein Parhesiast bin, aber kein Menschenfeind, beobachten) sagen zu können: „Ich hab es ja gesagt. Ich habe die Prognose ja begrifflich vorbereitet. Meine Beobachtungen dargelegt, weshalb man mich jetzt nicht mehr belangen können soll. Schaut einfach nach dem #empörungskultur auf twitter oder nach dem #zensur  oder meinem ältesten Mantra #makelovenotempörung“. Und dann wir der arme glückliche Fischer aus der Böll-Parabel empört aufschäumen und sagen: „Nicht ich habe meine Heimat angezündet. Es waren die Akademiker, die Besserverdiener*innen, die Selbstgerechten. Unsereins war damit beschäftigt die Meere zu bestellen und die Sonne zu genießen. Wir waren die Ameisen, aber die Grillen haben mein Dorf in Brand gesetzt, wird er flehend vorbringen. Ich, werde dann, die Trauer, dass man keine Freunde haben kann, welche nicht waffengleich sind, nur mühsam verbeißend, das Tau lösen, meinem alten Sensei ein herzliches Lebewohl sagen, und in seine Meere stechen, ohne Netz, mein iPhone endgültig auf Flugmodus. Die Schreie aus der Stadt auf ewig hinter mir lassend. Eine stille No Contact Order.“  

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