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Einreichung zu einem Schreibwettbewerb mit dem Thema Utopie

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Notizen zu einem Bettgespräch mit Christian Lindner "Bei den Ausdrücken historische Notwendigkeit und deutsches Schicksal kommt mir das Kotzen" (Samuel Beckett) Ich weiß genau, dass sie nichts gegen Dich in der Hand haben. Die Reporter von Stern TV laben sich nur an ihrer zynischen Scheißhaltung, alles verächtlich zu finden, das man irgendwie schafft verachtenswert darzustellen. Zum Beispiel hier, in der Sekunde 25, diese Kamerafahrt um die S-Klasse herum, von der Ihr betont, dass sie ja ohnehin nur geleast ist. Weil das Nummernschild zensiert ist, hat man sofort die Assoziation von Kinderschänder, Niedrig und Kuhnt — Kommissare ermitteln, Steuerbetrug oder ähnliches, weil uns die Bildzeitung gelehrt hat zu trennen zwischen gesund für den Volkskörper und den Parasiten („Wir haben ihn aufgenommen, wie einen Sohn“). Und wer nichts zu verbergen hat, kann ja schließlich frei heraus zeigen, wer er ist. Reaktionär ist diese Art von Presse, deshalb mein Schatz,

How to... (do things with words!) -- Die praktische Alltags-Tipp-Rubrik in dem Blogg SlämSchläm

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How to... GEISTESWISSENSCHAFTLER Lektion 1 Wenn jemand im Seminargespräch sagt, dass sich ein Kunstwerk von einem Konzept X absetze (dabei kann X wahlweise Expressionismus sein, Repräsentation oder auch Sturm uns Drang, oder was auch immer, völlig egal), dann gibt es als Geisteswissenschaftler eigentlich nur eine Sache zu tun. Man hört dem gegenüber zu Ende zu, überlegt kurz, lässt sich das Wort erteilen und simuliert dann, dass einem dieser Gedanke gerade erst gekommen wäre: "Interessant finde ich auch den Gedanken, dass ein Sich-Absetzen ja auch immer seine Gegenbewegung impliziert. Nämlich, so scheint mir, mit jeder Bezugnahme auf ein Konzept, und sei es eine negierende, dieses in seiner Gültigkeit zementiert." Wenn das Gegenüber, auf das geantwortet wurde, noch nicht verstanden hat, dass man es gerade hart gedisst hat, dann gibt man sich geduldig und sagt es noch einmal als Klartext: "Ich meine: Negation ohne Affirmation gibt es notwendiger Weise nicht&

Untreu und Skepsis gegen die Verkehrssitte -- Der dispositivsensible Museumsblogg

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Vorüberlegungen: Nanu, wer spricht denn hier? Es gluckert im Bauch, es knarzt und schiebt sich die Nahrung, die Verbindung mit den ökonomischen Vorgängen dieser unserer Welt (Stefan Besser über Kafkas Hungerkünstler) war zu ihrem Ausgang, wo sie als Ausscheidung unliebsam, marginalisiert, abgesondert von der Gesellschaft dem organischen Tod übereignet wird. Und wer sind wir Zuschauer in diesem Darmgewinde? Nur ein Durchgangsphänomen? Ein notwendiges Übel? Prädikatives Sprechen, das hatten wir vermutet, ist nicht so sehr Ersan Mondtags Sache. Der Junge Erfolgsregisseur, der unter anderem in den Münchner Kammerspielen freiestens zu dem NSU-Komplex assoziieren durfte ( über Kafka, Schiller und Spongebob zu Dr. Oetker und Wikipedia ) ist ein Freund der visuellen Überwältigung (schwarz-weiß-Kontraste, poppige Kostümierung, usw.) im Dienste der Bedeutungs-Öffnung. Nur ja nichts erzählen, scheint das Diktum zu sein, das den Zuschauer in dieses grausig-schöne dritte Reich des Spiels (nac

Versuch einer Theaterkritik

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Hier passiert Politik (auf unterhaltsame Weise) Marco Dott lässt am Salzburger Landestheater Europa an der Brüsseler Bürokratie und dem Brexit scheitern. Hotels als Parabeln auf eine mehr oder weniger funktionierende Gesellschaft sind ein beliebtes literarisches Mittel. Man denke zum Beispiel an Joseph Roths Hotel Savoy (warum kenne ich eigentlich keinen Text, der das Theater zu einem solches Gleichnis heranzieht? Auch hier gäbe es Wäschereien, Finanzierungsengpässe und fest zugewiesene sozio-kulturelle Rollenschemata in Etagen eingeteilt!)  In dem Landestheater Salzburg , das an diesem 2. Advent so stolz neben dem aristokratischen Hotel Bristol aufragt, ist das Prinzip Parabel jedoch bis zur fastfoodhaften Konsumierbarkeit heruntergebrochen. Da ist zum einen das Zimmermädchen / die Putzfrau ( einzige PoC im Ensemble ), das engelsstimmig von ihrer Suche nach ""einem kleinen bisschen Glück" trällert, welche, dramaturgisch gar nicht subtil mit der Bere

Wie findet man eine Schwebe in der zeitgenössischen Kunstproduktion?

Ein Hörerbrief, Vorüberlegung: Wenn Sprache Notwehr ist gegen die Konfusion der Gegenwart, dann ist die Gebotenheit zu prüfen. Ist sie dazu geeignet den Angriff abzuwehren und ist sie außerdem das mildeste zur Verfügung stehende Mittel? Ist diese Sprache, Frau Kr., egal wie poetisch sie auch sein mag, dazu geeignet, den vorliegenden Gegenstand festzuzurren? Ist sie geeignet, ihn zu benennen ("Das ist eine Show von Jerome B^el") und in Ihrem Sprechen ihm ein Attribut hinzuzufügen ("Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie anscheinend gar nicht beginnen will und ihr die Konvention der Szene als die Szene der Konvention problematisiert wird")? Und wenn nun so viele Beispiele miteinander verknüpft werden sollen, unter einem Überthema, ist dem Zuhörer dann ein Zugang erleichtert oder gar im Gegenteil erschwert? Jedenfalls lässt es ihn mitunter zurück in einem Zustand großer Erschöpfung. Der Angst davor, als Geisteswissenschaftler bei der Ausdeutung der Welt
Anmerkungen zur Vulva (jeder sollte eine haben) Unterüberschrift Konsumierbarkeit von Kunst Überschrift: Liebe A. ich wollte Dir noch etwas zu deiner Arbeit sagen: Zitateinschub: "Soll man Kunst konsumieren dürfen?" (A.) Und wie ist es mit Frauen? (J.H.) Wir essen Vaginas aus Schaumgummi. Wie kleine Schulbuben verstecken wir sie in der geballte Faust, nachdem wir aus dem ganz und gar nicht klebrigen Raum entlassen werden. Draußen stehen nur Frauen, die unsere Verunsicherung bemerken. Wir haben während der Performance peinlich genau darauf geachtet, interessiert, distanziert zu wirken anstatt involviert-Lüstern. Ebenso wie bei der Turnschuhvagina-Frau von Ersan M. neulich im MMK. Ob uns das gleungen ist? Keine Ahnung. Die Fragmentierung der Körperteile erinnert an She She Pops Arbeit zu Wedekind. Ist das eine direkte Kritik i. S. v. "Euer Blick fragmentiert uns" / "Eure Lust zerschneidet unsere Kontingenz oder Selbstachtung"

Krise? Welche Krise? (oder: Tanzen ist kein Vergehen)

Erik Petersen glasiert im Düsseldorfer Schauspielhaus Footloose mit einer linksautonomen Patina und entfaltet dennoch ihren ganzen (schützenswerten) heteronormativen Gehalt  § 1 [Die Welt vergessen oder: Gesetzesänderung JETZT]  Es spannt in uns. Die Affekte stauen sich, sowohl die Begierde als auch der Bewegungstrieb. All das lässt sich nicht mehr sublimieren in einer emphatischen Lektüre der Geschichten des Ritters Camelot. Und ich liege hier im Bett und kann nicht anders, als mich zu fragen, wie viel mehr auf meinem Gehaltszettel steht, wenn der Soli erst abgeschafft ist. Ich habe mich an Orten beworben, deren Name mein Vater nicht einmal kennt, der holt gerade Brötchen und vergisst über Walt Whittmans Heimattümelei den Menschenhandel in Libyen. Der sollte eigentlich in seiner Predigt angesprochen werden, der inspirierende Mann Gottes sollte offen sein, für die Visionen eines Macron, für die Pläne Chinas zur Neuen Seidenstraße, sollte das Gras der Welt wachsen hören, anstatt de

Naive Gedanken zur Austerität Part One

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Fabrice Mazliah verwurschtelt Hölderlins Hyperion im Mousonturm und wird von einem nichtswürdigen Blogger verwurschtelt, der die Inszenierunganalyse mit polemischen Kommentaren und Leseerfahrungen aus Hölderlin verwurschtelt, herauskommt eine Textwurst, wohl bekomms! In der Bundesrepublik Deutschland ist der Erwerb de r Staatsangehörigkeit dabei wie folgt geregelt: Der Erwerb durch Geburt folgt grundsätzli ch dem Abstammungsprinzip (ius san- guinis ). Ausreichend ist dabei die deutsche Staatsangehör igkeit eines Elternteils (§ 4 Abs. 1 S. 1 StAG). Bei Kindern aus binationalen Ehen oder im Falle der Geburt in Staaten mit Geltung des ius soli -Prinzips nimmt die deutsche Rechtsordnung Mehrstaa tigkeit ausnahmsweise hin – sonst bislang (noch) nicht [hier kommt ein Bild von mir auf dem griechischen Berg hin] Abb. 1: How to deal with Helenism today? Wer von euch hat Hölderlin gelesen? Wieder keiner? Ich lasse mir einen Hastag geben und

Schillers drollige Erziehungsdiktatur I

Diese Sendung sollte für Kinder unter 6 Jahren nicht freigegeben werden. Diese Theatralische Sendung ist keine Bildung. Fernseher bildet meinen mann (viele Dinge, die er lernen kann). Wir geben das alles nicht frei, sind aber ansonsten Freigiebig mit der Freiheit, wenn Sie sich diese bitte nur selbst in die Brust implantieren, eine Körperverletzung auf Verlangen ist gemäß § 144 ff BGB nur dann straffrei, wenn sie gegen die Guten Sitten verstößt und Sie verstoßen ja derart aggressiv gegen die guten Sitten, dass man sich fragt, ob sie vielleicht bald schon wieder zu Ihrer Natur vorstoßen. Wissen Sie: mehr als dreimal Schütteln ist Selbstbefriedigung, bei zweimal bleibt ein Tropfen in der Hose und somit haben wir ganz empirisch jetzt hier vor allen Anwesenden die Mitte gefunden. Maß angelegt, Erbsen aufgegessen, sehr gut und die Mitte war, wie sie an diesem pissenden Tier sehen können ohnehin alternativlos und hier stehen auch schon wir und nur wir und wollen hier nicht mehr weg und könnt

Schirachs TERROR-- das Bashing geht weiter

Theaterstückund Film unterschlagen diesen – entscheidenden! – Unterschiednicht nur, sondern leugnen ihn obendrein ausdrücklich: "DerRichter" (Vorsitzender) belehrt den Angeklagten nachdrücklich, aufseine "innere Sicht", seine subjektiven Meinungen und Motivekomme es im Strafverfahren überhaupt nicht an; hier gehe es "alleinum die Feststellung der Tatsachen". Dieses ist eklatant falschund geradezu die Umkehrung des rechtsstaatlichen Ansatzes. Es istkomplett falsch, wenn Schirach durch Weglassen suggeriert, für dieEntscheidungen zwischen Rechtmäßigkeit und "Gewissen" halte dasRecht keinerlei Maßstäbe bereit. Die Zuschauer werden durch diesenUnsinn gezielt und von vornherein desinformiert und auf eine Fährtegelockt, die es dem Autor zuletzt gestattet, seine alberne"Abstimmungs"-Dramaturgie durchzuführen. Das ist schäbig. Lies hierzu auch: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach

ArtScienceAcceleration

Wenn aufgrund struktureller Bedingungen Promovieren heute bedeutet, sich einem quasiwisssenschaftlichen Jargon anbiedern zu müssen, ist die Gefahr groß, dass das kritische Gegengewicht im Denken bereits in seinen Anfängen verkümmert. Eine Gefahr, vor der schon Denker wie Weber, Heidegger, Adorno warnten. "Was Heidegger als das Gestell bezeichnet hat, ist ja die Horrorvision einer Groko des Denkens, die überall einzieht", so Gabriel. "Dei Philosophie heute ist Heideggers Alptraum" (Aus SZ , 20. Okt. 2017) "Genieße die Wissensmomente, indem Du unbefangen mit Körper-Expert*innen sprichst, ohne Angst vor einer Flaute zu haben. In wenigen Minuten kannst Du mit SpeedDating feststellen, ob der Funke während des Gesprächs überspringt. Du merkst direkt, ob die Chemie zwischen Dir und Deinem Gegenüber passt." (Aus einer Ankündigung des Fachbereichs 10 der Goethe-Uni) Hors de Combat  lässt sich als eine Praxis denken, die Berührung und Contact aus dem Zusammenh

Kleiner Leserbrief aus den eigenen Reihen in Reaktion auf den Sz-Artikel zu der Verrohung der Sprache

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Repressiver Zwang (Wer traut sich, die falsche Meinung zu haben?) oder: KEIN MENSCH IST KOSMETIK Aber der Parteiwechsler, Populist und Hofnarr Robert Lugar wäre nicht der, der er ist, wenn sich nicht am Wahltag schon in der Früh in den sozialen Medien großartige Witze auf seine Kosten verbreiten würden: Lugar habe sich, ist da zu lesen, bei der Stimmabgabe, ein "dreistelliges Ergebnis" gewünscht. Und man kommt nicht umhin, in den Auseinander- setzungen vor dem Antaios-Stand ein fer- nes Echo jener Brüll- und Pfeifkonzerte zu hören, mit denen die Rechten über Wo- chen die Wahlkampfauftritte demokrati- scher Parteien zu verhindern versuchten. Ohne den einen oder den anderen Krawall zu entschuldigen: In Frankfurt bildet sich ab, was sich in Wahlergebnissen und Um- fragen zeigt, was Freundschaften trennt und Familien zerreißt – die Spaltung des Landes.  Ist der Aufstieg der Rechten überhaupt nur ein Produkt der Linken, wie es Per Leo, Ma- ximi

Dokumenta 14 in Kassel

Kleine Sketche zum Nachspielen auf Partys 1 Der Streik Szymcyk: Na was ist denn hier los? Arbeiter: ( möglichst gleichzeitig ) Wen meinen Sie/ Was meinen Sie/ Unwissenheit ist eine Tugend Szymcyk: Na warum esst Ihr denn hier Wurstbrot und trinkt Bier am Feierabend? Arbeiter: Wir sind die Multitude, die eine transformative Erfahrung schaffen, jetzt aber sind wir von den unbezahlten Überstunden ganz geschafft! Szymcyk: Spannend. Ich sehe schon. Wir vergessen alles, was wir bisher über Ausstellungsveranstaltungstechnik wissen! Arbeiter: (einstimmig) Jawohl, Chef! 2 Das Radio 1 Frau im Funkloch: Dreh das leiser, Das rauscht. 2 Frau im Funkloch : Was? 1 Frau im Funkloch: Dreh das leiser, Das rauscht! 2 Frau im Funkloch : Das ist eine Klanginstallation zu nekropoitischen Ansätzen in diesen            neoliberalen Zeiten heteronormativer Kriegspolitik! 1 Frau im Funkloch: Dreh das leiser, es rauscht. 3 In der Schule Schüler: Lehrer: Direktor: Schüler: Lehrer: Direkto

Seifenoper in drei Aufzügen

Überschrift: Im Namen des Parthenon Unterüberschrift: Die Dokumenta 14 in Kassel. ( K )Ein Verriss Zitat: "Man sieht ganz viel, dass man nur verstehen muss, um es zu verstehen." Zum Beispiel ist ein Vorhang aus Schädeln nicht ein dekadentes Muskelspiel (des Künstlers und somit Sinnlichmachung der neoliberalen Made-im-Speck:Dispositiv:Kunstmarkt) wie wir es von Damien Hirst kennen, er ist kein Kater am Morgen nach der Feier, der die fleischlichen Freuden huldigt, wie eine bekannte Performance von Carolee Schneemann, er lässt kein Türchen offen, dafür, dass in uns etwas kippt und unser Blick, der Begegnung mit der vom Kunstobjekt erzählten Welt ist, in seiner Limitiertheit uns selbst vor Augen tritt. Der Vorhang ist der pure moralische Appell. Unser Blick wird von dem vor uns hängenden Objekt nicht gekippt, im Gegenteil, er wird auf einer nahtlos funktionierende Achse an die Beschreibungskarte an der Wand daneben verwiesen. Eine automatische Rufumleitung. Bei Anruf Erkl

Theater: Virtuelle Revolutionen (Artaud) / Kritik kann als eine auf die Ebene des Verfahrens verschobene und somit verratene Revolution verstanden werden (Avanessian nach Carl Schmitt)

Wir stinken nach Kaffe, unter unseren Augen Ringe, wegen den 4 Stunden Schlaf, auf die wir uns eingependelt haben. Ohnehin sind wir Pendler. Pendeln von dem Raucherbalkon zu dem heiligen Ort, an dem der Urschrei des Menschen hörbar wird. Wir pendeln, aber nicht wie Siemensagestellte sondern von einem extrem ist andere. Den Smoothie im Mixer, unsere Brüste entblößt, führen wir das Wort Ensemblenetzwerk im Munde, als würden wir fruchtbringende Gesellschaft sagen oder Geheimbund , immer ein Ort, an dem unsre Marginalisierung aufgehoben, unsere Körper gegen die Löwen verteidigt werden, an dem wir aus Zeitgründen aber nicht sein können. ich muss los, ich habe Liederabend, ich muss los, ich habe Kostümprobe, ich muss los, Erbsen essen. In die Ecke pisse ich ich nicht, doch ihr könnt an meinem Körper den Wahn vollziehen, den Ihr nie hattet. Weil Ihr aus dem Fenster schaut, die Siemenswerkestation kommt bereits, Ihr müsst Aufstehen! War da ein weinen, ohne dass Ihr es bemerkt habt?

Neues aus der Türkei zu Hause / Fehlercode 403

Ankara Sie werden schuldig gesprochen werden, Sie werden schuldig gewesen sein, Sie werden durch Sprache von mir zum Schuldigen erklärt, Sie werden schuldlos schuldig gesprochen werden, bevor etwas geklärt ist. Sie werden sich erklären, wenngleich zwei Stunden die Woche nicht viel ist, wir werden das nicht verhindern, aber mit der Isolation Sie meinen, Sie persönlich. Deniz nimmt die Vordertür Recherche Meine Mutter ist Ruanderin, und Sie müssen wissen, dass ein Radiosender in Ruanda die Stimme der Autorität ist. (Aus: Milo Rau: Hate Radio) Freiburg Könnten Sie vielleicht aus meine Sicherheitsgründen diese Interview aus dem Netz rausholen?  mit den besten Grüssen http://freistuz.scutze.de/2016 /02/twittern-gegen-die-regie rung-ein-interview-m it-s/(/(%-g)=/(/(%$/

Email aus der Reihe: Was kann Theater eigentlich alles nicht? Eigentlich alles

 Poster und Leuchtzeichen von Kolonialausstellungen, die Metrostation "Stalingrad" und der ständig von den Live-Kameras eingefangene Backstage-Bereich mit Doppelstockbetten, Kochgelegenheit und Klamottenausgabe wie im Flüchtlingsheim macht deutlich, dass es hier auch um einen politischen Kommentar geht. (zitiert nach: https://www.rbb-online.de/kultur/beitrag/2017/03/faust-castorf-abschiedsinszenierung-volksbuehne-berlin-premiere.html) Oder macht das vor allem deutlich, dass @FranzCarstorff das Genre des Politischen Kommentars zitiert? Ich kenne Kommentare als Prädikationsakte, also einem Aussagen über  eine Sache. So wie: "Europa ist die perfekte Welt, in der es kein Unrecht gibt"

neue Reihe: Unmenschen bei Maischberger. Die Kulturkritik kulturloser

"In dem Stück durfte ich entscheiden, wie es ausgeht!", Jonas, 4 Jahre Dedi Baron überträgt im Landestheater Salzburg Ferdinand von Schierachs Terror auf die Bühne   und macht sich dabei mitschuldig Liebes Tagebuch, ich fand das voll richtig, dass der Pilot das Flugzeug abgeschossen hat. Stell Dir doch mal vor, hättest Du lieber 3 Äpfel in deinem Apfelkuchen oder 5 Birnen? Hättest Du lieber 5 Syrer als Deine Nachbarn oder 3 Italiener? Ich habe gehört, die Syrer setzen sich in Ungarn in den Schnee um sich von der anstrengenden Reise zu erholen, auch die Kinder, verrückt oder? Genau wie die Finnen nach der Sauna! Und dann außerdem hat der vor Gericht geweint. Das war dem wirklich arg, ich meine der hat sich kurz vorgestellt, wie es gewesen wäre, seine Frau und Kinder wären in dem Fußballstadion gewesen und hätten einem Schaukampf zugesehen, während er im Kampfjet sitzt und sich in ihm ein wahrer Kampf entbrennt. Wen mag ich jetzt lieben und wenn ja wie viele? Manchmal

rancieres weisheiten leichtgemacht

kunst. oder: wenn du sie verkaufen kannst, ist sie keine mehr Athen  Liebes Tagebuch, heute haben wir an einem Autobahnzubringer einen Offspace in Athen besucht. Es war schwer zu finden und direkt neben einem Puff. Dann wurden wir durch eine Drehtür eingeschleust und von fünf gutaussehenden Empfangsleuten nach unserem Ziel gefragt. Dann haben wir den Namen der Performance genannt und sind mit dem Aufzug und einem Sicherheitsmann in den dritten Stock gefahren worden. Oder war es der fünfte? Drinnen durften wir keine Handyaufnahmen machen und wurden ständig von dem Einlasspersonal beäugt. Das waren zwei gut aussehende Frauen mitte dreißig. Eine blond und eine brünett. Auf der Bühne wurde viel Provoziert. Es wurden auch wichtige Themen angesprochen. Frauenrechte. Sexualität unter Kindern oder Geschwistern. Ehebruch. Aber man hat es nicht verstanden. Später wurde ich dann von der Einlassdame gefragt, ob ich überhaupt achtzehn gewesen bin. Ich habe gelogen und ja gesagt. Dann habe
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Überschrift: Ein Sprechakt im Irrealis. oder: teilweise sicher Nach einem SZ -Artikel vom 2. Mrz. 2017 Textsorte: Notiz in Fmoll/ Bildbeschreibung molto vivace/ der Fama ihr Stellvertreter. Monolog mit Kontrapunkt Behutsam Gebrauch machen von der Abschiebung Nur allein stehende Allein und stehend. Widerständigkeit, wie ein Stein gegen die Ordnung der Dinge. Nicht liegend wie die Gefolterten in Aleppo. Mit abgewandtem Blick in die Ferne. Eine andere Blickachse als das Reisegepäck Der mittelgrund ist beige. Aleppobeige. Der Schatten, der Gepäck und Mann ineinander morpht, flieht aus dem Bild. In engegengesetze Richtung, wie die Blickachse des Mannes verläuft. Wer lächelt da auf dem Plakat im Hintergrund? Neuer Freund? Alter Feind? Die Szene ist unkontrollierbar. bitteerlauben Sie mir, infam zu sprechen. Ich muss mich jetzt hier mal im Namen aller Hardliner ganz linientreu bekennen. Sicher ist sicher und wird auch nicht gebrochen. Wir könnten, darauf will ich nur auf me

Pauke/Trompete. die schlechte theaterkolumne

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Klamauk in grellweis-orange Oliver Reese inszeniert am Schauspiel Frankfurt Kleists Krug und zerbricht ihn über einem Richter Adam, der zwischen Stromberg und Mario Bart oszilliert von Janik Hauser Mit einem Vorwort von ANONYM: Also das ist unverschämt, Herr Reese. Wie ich mir vorstelle, dass Sie die Darstellerin aus Mainz? Düsseldorf? Linz? behandelt haben. [...] [Inhalt von der Reaktion gekürzt. Vorgestern wars noch da. So wie Snapchat...] Manchmal wünschte ich, Leute wie Sie hätten einfach einen Knopf im Ohr, über den man ein wenig Anstand per App in homöopathischen Dosis einstreuen könnte in diesen WirdPassendGemachGestus   Der Chauvinismus dieser erzählten Welt, das schafft Herr Reese gemeinsam mit den DarstellerInnen zu zeichnen, ist ein gleichermaßen subtiler wie gewalttätiger. Die Gerichtssekretärin muss sich auf der schmalen Spielfläche (Bühne XY ) an den Herren vorbeischieben, weshalb sie ihren ungeheuer eng ansitzenden Rock ein Stück hebt und mit der
> Textsorte: ein Filmskript > > Untertitel: Sisek, findet konsumieren cool, findet interagieren das Gegenteil und findet pseudohandeln bedroht Interaktivität zu unterminieren // kritischer Schritt wäre Verweigerung der Partizipation > > Slavoy sitzt in einem Café. Liest nicht. Raucht. Macht nichts. Neben ihm protestieren die Aktivisten von nuit debout und trinken herbal tea. Er trinkt mit. Dann wird ihm ein Teller aus der Gulaschkanone gereicht. Er nimmt dankend an. Sambamusik. > > Bernd N. Eröffnet gerade ein neues Tatoostudio in Berlin Neukölln. An der Wand alle möglichen kryptischen tatoo-Entwürfe. Er blättert auch in der aktuellen Ausgabe der Faz/taz/Rundschau. Closeup. Oh mann. Die Welt ist so sick. Totale: totale Schlichtheit des Settings. Designermöbel. Kein Kunde kommt. Zeitraffer: abends. Die Frau sperrt zu > > Jogi Löw. Er ist Trainer des HC Weilheim (Kreisklasse) geworden. Leude, ihr misset da ieber links komme. Suscht wird des
Textsorte: keine Kulturkritik sondern eine Bildbeschreibung als Untertitelung zu einem schon beschriebenen Bild Wind. Das flattern eines roten Mönchsgewandes. Eine entschlossene rechte Hand greift nach dem Knick im Banner. Die Linke ist locker um die Absperrung geschlungen. Man müsste sich etwas nach vorne lehnen um den visuellen Missstand zu beheben. Aber der Raum hinter mir krümmt sich. Er weicht nicht hinter der Spannkraft meines Rückrades. Das Kollektiv setzt ihn unter Strom. Versengt diejenigen, die an alten Traditionen und ihrem muslimischen Glauben festhalten. Fährt in die Friedensaktivistin, die zur Salzsäure erstarrt. Medusa, dein Name ist Wohlstand das Schiff mit den Hilfslieferungen. wir schreien ihm unsere tiefsitzende Abneigung gegen die illegalen Einwanderer aus Bengalen entgegen. Diese Mitellosen sollen keine Lebensmittel bekommen, die zwischen uns, den starken und dem Nichts vermitteln. Kommt, lasst sie uns nichten. Entfalten wir das No, die ganze Macht d
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Antiker Mime (Gold auf Siebdruck) Abb.1: Embodyment EmPOWERment   Brechtvorhang (Reproduktion) Textsorte: Marginalien zu Nuran David Calis oder ich weiß mal wieder NICHTS  (versüßt mit unredigierten Egozentrismen nach Maries Rezept am 1. Feb.) Liebe Marie Schw., so einfach und klar hätte ich es nicht formulieren können: Nuran david Calis hatte uns gegenüber bei dem Frankfurter Positionen Extra-Interview im Mousonturm gemeint, er wolle seine Figuren, auch die verlorenen Söhne, ernst nehmen, nicht nur karrikieren. Er ging sogar weiter, und meinte: Mein Stück soll fragen: was, wenn die Recht haben? (Wer sind die? Diejenigen Konvertiten, die den Wertemaßstab von hier (in diesem Fall: Deutschland) ablehnen, die auf Familie, Solidarität, Fasten, Geschlechtertrennung in Moscheen bestehen, Anmerkung der Re(d)aktion) Dieses Vorgehen wird von zwei Seiten gründlich torpediert (Her Callis, Sie selbst waren der Regisseur, fiel Ihnen das schlicht nicht auf, oder ko
Thema: Das Stadttheater (Alternativlos glücklich) Textsorte: Bild-Zeitung Kultursparte trifft Notiz und wird von Nachtkritik nivelliert Er/Sie lehnt uns als Publikum ab. Beleidigt uns mit seiner punkig-aufmüpfigen Art. Wenn der Steuerzahler zweimal Eintritt zahlt, beginnt für ihn die Stunde der Wahrheit. Dann packt er über seine privaten Gefühle, seine Liebe zur Grenzüberschreitung aus und verwischt auf der Bühne die Grenzen zwischen Mann und Frau. "Ist diese Provokation noch Kunzt?" fragt sich ein aufgebrachter Zuschauer. Janik Hauser aus München hat Germanische Literatur studiert und ist gerade für Jura in Frankfurt am Main eingeschrieben. Er wettert weiter: "Hätte ich dieses Ticket nicht umsonst von dem Fachbereich zehn bekommen -- ich würde definitiv mein Geld zurükverlangen". Der aufmüpfige PerformerIn respektive Schauspieler (ja, was ist das eigentlich? Ein Herr, der anonym bleiben möchte, stellt diese Frage später an der Sektbar des Theaterhauses) hat in