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Es werden Posts vom März, 2018 angezeigt.

Schreiben für die bunte Menge (ein Hohlspiegel)

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In ihrer Doktorarbeit hat sich Leonie Otto mit der Debatte zu „Denken im Tanz“ auseinandergesetzt. Und dies am Beispiel der Choreographien von Laurent Chétouane, Philipp Gehmacher und Fabrice Mazliah bzw. der Forsythe Company untersucht. Aber „Denken im Tanz“ – ist das nicht ein Widerspruch? Warum also gerade dieses Thema? Und was verbirgt sich hinter dieser Debatte, will ich wissen. „Seit Anfang der 00er Jahre wurde es zu einem großen Thema in der Tanzwissenschaft. 2006 gab es beispielsweise

Ein juristisches Essay zur Verjährung

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Richard Hofreiter Rechtsphilosophie-Dozent an der Bucerius Law School Absolvent der Leipziger Literaturakademie „Hey Leute, supercooler Blog hier. Schöne Bilder. Schriftarten noch ein wenig chaotisch. Ich wollte jetzt auch mal was über #metoo sagen dürfen. Da dachte ich, schreibe ich doch mal ein kleines Plädoyerchen für diese schnuggeligen schutzbedürftigen Wesen. Viel Fetz Euch beim Lesen!  Bussi  Euer Richie :) “    Das Problem an der  #metoo -Debatte aus der Sicht des Verfassers ist sogenannte Streisand-Effekt. Dieser Bezeichnet ein Phänomen, wonach der Versuch, eine unliebsame Information zu unterdrücken oder entfernen zu lassen, öffentliche Aufmerksamkeit nach sich zieht und dadurch das Gegenteil erreicht wird, dass nämlich der jeweilige Sachverhalt einem noch größeren Personenkreis bekannt wird.

Textfläche zum Haustyrannenfall / Hussein K.

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Eine Haftentlassung nach 15 Jahren ist damit so gut wie ausgeschlossen. Nach dem Urteilsspruch klatschte das Publik im vollbesetzten Gerichtssaal. Jetzt habe ich hier wirklich Jahrelang meine Unterlegenheit gezeigt und offen ausgespielt. Ich kann nicht mehr. Jetzt muss ich mal endlich ein wenig zum Richter aufschwingen und diesen schlafenden Sleeping Beauty mit dem Messer erstechen. Ich denke das ist eine Art Notstand gem. § 35. Diese Dauergefahr, die der wild(geworden)e Afghane darstellt, diese kurzen Röcke, die ein gegenwärtiger rechtswidriger Angriff auf meine sexuelle Selbstverstümmelung ist, die mein Übersetzen in dieser Land der Merkels und dem fließenden Ambrosia war. Es ist meinem Körper eingraviert, jeder kann es sehen, wie die Foltermaschine aus Kafkas Strafkolonie sind Eure Blicke, eine stetig und gründlich beizende Egge. Der Mundtod ist ein Meister aus Deutschland. Wer den Bürgervertrag in einem Stücke verläßt, sey es mit Willen, oder aus Unbedac

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Ruheoase https://www.tanzplattform2018.de/en/venues/sanaa-building Die Urheberin heißt im Übrigen Heike Kandalowski.

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"the drinks are coming soon" "does the buffet open itself?" GOETHE-Inst: free space for free speech gathering sustainable/ephemer Plattform (fight upon attention) (attention as chiffre) we are here with Merkels new Lunchpaket of POWER

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Ballet of Difference (ein englischer Tanz in Nachfolge Schillers) Das war was, das man auch ein einem Szenekaffe in Berlin hatte erleben können. Bisschen Elektro, schöne Beleuchtung, knackige 60 Minuten-Dosis. Dieser Typ: so bescheiden, hat sich bedankt für die Einladung zum Festival. Während sich seine Tänzer die Bauernklamotten angezogen haben. Das ist doch voll krass, weil sonst sind das immer hautenge Anzüge und Tütüs. Sich über sowas hinwegzusetzen, einfach so, auch auf die Gefahr hin, das gar nicht verkaufen zu können. Denn wer möchte in Deutschland schon nicht-weiße TänzerInnen auf der Bühne sehen, in Bauernkleidern mit ledernen Halbschuhen. Das ist Abseitig. Und es ist als mutig zu bezeichnen, dieses Abseitige auf die Bühne zu holen. Es verdient Fördergelder und den Respekt, den man auch einem freiwilligen Hausaufgabenhelfer in Flüchtlingserstaufnahmestellen entgegebringen sollte. Denn das ist alles das Gleiche. Integration ist gut. Diversität ist Revolution. Togetherness

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Im Bus: A: Was für eine gequirlte Kacke B: Nein, das war eine absolut relevante Kritik der Körper, die eine Gasse bilden, damit die Flüchtlinge ankommen können. Police-Körper, wir wissen aus vorherigen Studien, dass das der Feind ist. Und die Differenz der Freund. Und hier sieht man an der Gasse, dass der Strom an Flüchtlingen kein frei mäandernder ist, sondern ein kanalisierter. Also hat der Fluss keinen freien Access. Also ist territorry äquivalent zu setzen mit terror. Das ist nicht linguistisch gemeint, oder doch, wer weiß, überhaupt: wen stört's? Wir sind hier eh alle der selben Meinung. Und später gibts Corni und Wasser und sicher auch eine Suppe für 6 Euro im Co-Workingspace. Zwei Performer in silbernen Ganzkörperkostümen bewegen sich sehr langsam auf uns zu. Ihr Blick streng. Als wäre das wichtig, was jetzt kommt. Dann legt eine alte Frau, die davor in einem Pförtnerhäuschen bierernst hinter einem Blatt Papier mit hieroglyphischer Beschriftung geharrt hatte, e

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Eine Geste sieht aus, als würde man in einem schmalen, aus Regentonnen zusammengeschweißten Boot sitzen und die steif ausgestreckten Arme als Ruder benutzen. Jedoch man kommt nicht von der Stelle, weil man die Handflächen nicht aus dem Wasser nimmt. Das Rudern ist exzessiv schnell. Eine andere Geste suggeriert, man könnte einen menschlichen Körper in der Mitte kappen, wie ein weichgekochtes Ei. Und das obwohl geradeeben die zwei Körper noch durch die rechteckigen Arme wie Muffen verbunden waren, gemeinsam über die Szene tippelten, als wären sie eine Industriemaschine mit zwei Motoren.

Notizen zu KRAFT von Jonas Lüscher

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Man muss sich an den Erzähler erst gewöhnen. Irgendwo schwingt das mit, dass hier NEOs gegen linke chiller ausgespielt werden. Was leistet der Roman? Wie kann man die Sprache beschreiben? Wie entwickelt sich der Plot? Was ist über die Technik der Zeitsprünge zu sagen? Was stört uns an Tübingen? Und dem Rhetoriklehrstuhl? Ist der Roman chauvinistisch? Welche Anekdoten über den Wissenschaftsbetrieb bleiben hängen? Was verrät uns der Roman über die Unabhängigkeit des Denkens? a) vom Kapital b) vom eigenen Körper

Notizen eines emanzipierten Zuschauers (Über Antonia Baehr / EXIT (AT))

Hey Leute, ich war neulich bei einem richtig crazy Theaterstück. Da hat eine Frau eine Glühbirne quasi aufgegessen. Und überhaupt, war das ganze Stück über kein Licht. Was so ein bisschen genervt hat, waren diese Notausgangslichter. Man kann die irgendwie nicht ausschalten, weil das Theater halt so ein bürgerlicher Ort ist und denen geht es immer um Regeln und so Risikominimierung und darum Geschlechter zu normieren.  Ich denke persönlich, das ist so eine Traditionssache: früher hat es in Theaterhäusern oft gebrannt und immer sind Leute dabei draufgegabgen, deshalb hat man sich gesagt, ist die Illusion weniger wichtig als das menschliche Leben. Aber das ist halt so eine Güterabwägung von Sesselpupsern, die die Regeln der Straße nicht kennnen. Das regt mich richtig auf, wegen solchen Leuten durfte ich mal dieses Kinderschänderstück von Milo Rau nicht sehen, weil dies Kinder angeblich "überarbeitet" waren.... Alter, so ein Unfug, ich hab Fotos gesehen, wie die in R

Versuch einer Kurzkritik zu Caroline Creutzburg __ Nerve Collection

Überschrift: Notizen aus dem Elfenbeinturm Unterüberschrift: Checkliste für eine 25tsd.-Euro Performance