TANZPLATTFORM

Ballet of Difference (ein englischer Tanz in Nachfolge Schillers)

Das war was, das man auch ein einem Szenekaffe in Berlin hatte erleben können. Bisschen Elektro, schöne Beleuchtung, knackige 60 Minuten-Dosis. Dieser Typ: so bescheiden, hat sich bedankt für die Einladung zum Festival. Während sich seine Tänzer die Bauernklamotten angezogen haben. Das ist doch voll krass, weil sonst sind das immer hautenge Anzüge und Tütüs. Sich über sowas hinwegzusetzen, einfach so, auch auf die Gefahr hin, das gar nicht verkaufen zu können. Denn wer möchte in Deutschland schon nicht-weiße TänzerInnen auf der Bühne sehen, in Bauernkleidern mit ledernen Halbschuhen. Das ist Abseitig. Und es ist als mutig zu bezeichnen, dieses Abseitige auf die Bühne zu holen. Es verdient Fördergelder und den Respekt, den man auch einem freiwilligen Hausaufgabenhelfer in Flüchtlingserstaufnahmestellen entgegebringen sollte. Denn das ist alles das Gleiche. Integration ist gut. Diversität ist Revolution. Togetherness ist gelebter Antikapitalismus. 

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