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Es werden Posts vom 2020 angezeigt.

on poststructuralism

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Es steht schon lange fest: Man kann sich als Studierender der Geisteswissenschaften gar nicht intelligent fühlen. Geht nicht, ich habs versucht, und das durchaus mit heißem Bemühen. Elitär vielleicht. Aber nicht kompetent. Als Studierender der Medizin oder der Juristerei hingegen schon. ( Been there, done that) . Wer schon mal Scrubs gesehen hat, weiß: es fühlt sich ganz schön geil an, einem schwer kranken Menschen den Arsch zu retten, weil man sein Studienwissen zusammengekratzt hat, und die eine zündende Idee hatte, die zufällig oder nicht, zugleich damit übereinstimmte, wie die Dinge auch im tatsächlichen Leben zueinander liegen . Probleme lösen. Sich nützlich machen (wie Wilbur Larch, mein alter Kumpel und Abtreibungsfanatiker-Freund). Diese Harrypotterschen Aha-Momente (Vielsafttrank aus einem Buch in der hinterletzten Ecke der bereits leergefegten Bibliothek)  erfordern aber, dass das Wissen systematisiert ist und der Diskurs nach Regeln verläuft. (Wer sich fragt, was gemeint is

Fwd:

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  Das Urheberrecht  Schützt die jungen Kreativen die Kopfarbeiter*innen der Nation auf ihren Höhenflügen . und mitunter auch die lustigen Drohnenpilot*innen, die am Boden bleiben Potente Nummer,  dieses Urheberrecht

on toxic irony

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  Inhaltsstoffe Dieser Artikel strebt 50 Leser*innen an, ist also a) Ironiefrei b) politisch korrekt c) dennoch ein Hauch provokant d) sprachlich unterkomplex (also auf dem Niveau einer Auszubildenden zB) Ich habe neulich gegenüber einer Freundin vertreten, (3) "die [Terror-]Szene entpolitisiere sich",  (2)  die Justiz theatralisiere sich und überhaupt verhalten sich  (1)  die vermeintlich politischen Straftäter eher wie narzisstisch kränkbare Rapper. Also erstmal war es gut, dass ich das gegenüber dieser guten Bekannten vertreten habe, sodass ich eine Antwort bekommen habe und nochmal genauer darüber nachzudenken genötigt war, was ich meine. Hätte ich gegenüber O.O. M.P. oder L.K. oder dem Drama-Master einen solchen Gedanken geäußert, wäre die Diskussion wahrscheinlich weniger friedlich verlaufen oder gar nicht erst entstanden. Erst hier habe ich gemerkt, wie verschwurbelt und voraussetzungsreich ich mitunter schreibe (ich glaube beim Sprechen ist das weniger ein Problem,

on fame

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  Ich bin vielleicht ein schlechter Mensch Aber das erste, was ich verspürt habe, war Neid. Als ich den Namen einer Kommilitonin auf einem Theaterplakat in fetten Lettern habe prangen sehen. Warum steht sie da, und nicht ich? Klar. Sagen jetzt wieder alle einhellig "weil du nichts als bigotten Müll schreibst. Das ist doch keine Kunst. Du traumatisierst die Leute mit deinem Egogewichse. Wem bringt das was außer dir? Da steht nicht ein Satz ohne Fehler, nicht ein Argument und überhaupt bist du ein weißer Cismann und die können zur Welt, wie sie ist eh nichts mehr valides sagen, etc, pp."  Das alles ist natürlich stimmig, aber ich möchte ja heute nicht darüber reden, warum mich keiner liest. Sondern ich möchte über Neid sprechen. Über das gelesen-werden-wollen. Über das sich-Gehör verschaffen wollen. Ich war mal bei einer BLM-Demo. Die haben mitunter ganz schön geschrien und gekreischt. Zu Recht auch. Aber als auf einmal die Rede davon war, dass der Herr Feldmann da ist, da wurd

on attention -- berufung

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Prüfungsschema den Tod verdient nach Spionage Act  (+) 1 nicht notwendig Staatsbürger  (+) 2 nicht notwendig Tat auf eigenem Territorium  (+) Spionage (+) 3 Legitimität durch Verfahren  (+) a) auswärtiges Amt  (+) Arg.  Rechtsstaatlichkeitsvermutung  b) Leumund  (+) aa) Fäkalien geschmiert und sich an Frauen vergriffen  (+) Arg. Beweislast beim Vergewaltiger insb. in Schweden / Unschuldsvermutung  (-) (1) tatsächlich  (-) (2) mutmaßlich, genügt  (+) c) Equador  (+) aa) ursprünglich  (-) bb) nach Machtwechsel  (+) Arg. 4 Mio. $ sind gegen ein Menschenleben eintauschbar d) Trump  (+) aa) ursprünglich  (+) bb) nach Machtwechsel  (-), tba Sachverhalt (Auszug) At the end of May, on May 31, 2019, the United Nations' Special Representative for Torture and Human Rights, Nils Melzer, appears in front of the cameras and describes his observations on the Assange case. He sounds the alarm. Assange shows, without exception, all characteristics of a person who has been subjected to psychological

on holzdiebstahl -- spießrutenlauf sprungrevision

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Es ist passiert Das, was seit fünf Jahren in der Beschreibung dieses hinfälligen lungensüchtigen Blogs steht, den gerade mal eine Hand voll mitleidiger Freunde und Elfriede Jelinek überhaupt liest. Den Diskurs öffnen. Sich der Lügenpresse widersetzen. Heere Ziele, die sich diese bigotte Chefredaktion da gesteckt hat. Nicht gerade bescheiden. Und bisher auch eigentlich nichts davon erreicht. Viel Lärm um nichts. Ein bisschen hier gestänkert, ein bisschen Wortklauberei dort. Viel selbstgerechte und narzisstische Hirnwichse. Langue pour langue, wenn man so will. Hart vom Nichts ins Nichts. Aber jetzt ist es echt passiert. Gestern saß ich rauchend und Rotwein trinkend in der Küche von einer Freundin und auf einmal ist es passiert. Wir haben so über dies und das geredet, natürlich wie immer auch über Abtreibung und andere Frauenthemen. Und dann kam sie auf einen Artikel zu sprechen, von ebendiesem Blog, den ihr gerade lest. Und meinte, dass sei ja eine bigotte und chauvinistische Art zu red

on trauma -- revision

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Es gehört zu den guten Sitten in der Släm-Schläm Redaktion hier in Berlin-Neukölln, dass ein Artikel, der 50 mal geklickt wurde nochmals revidiert wird. Der Gedanke dabei ist: Wenn sich weit mehr als 30 Leute (Stammleser*schaft) dafür interessieren, was da publiziert wurde, dann war es entweder zu verständlich, zu populistisch oder skandalös (also in dem Sinne, dass problematische Ansichten vertreten wurden (problematisch heißt hier unmoralisch, verachtenswert, inhuman, unvertretbar, "indiskutabel"). Man muss also immer nachspüren, was an der Argumentation wieder irgendjemandem sauer aufgestoßen sein könnte, der dann beschließt, das mit allen seinen Freunden zu teilen und sodann mit sozialem Ausschluss zu reagieren (anstatt sich mal bei der Redaktion zu melden. Guter alter Leserbrief. Das Publikationsorgan des kleinen Mannes. Good old days. -- Now you're stressed out) Und ja: Ein bisschen Selbstkritik muss manchmal sein. Und es ist nicht in Ordnung jemandes Email mit Name

on trauma

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Was ist eine Trauma? Als erstes: die Frage ist wahrscheinlich unterschiedlich relevant für verschiedene Leute A) die Leute, die ein Trauma haben B) die keines haben C) Leute die keines haben aber sich Machtoptionen davon versprechen eines zu haben zu behaupten Ich will natürlich niemanden hier übergehen Also für die A-Gruppe . Ich kann nicht über Euch reden,  Ich kann fast nicht einmal mit Euch reden, weil wir eine verschiedene Weltsicht haben.  Meine Eltern haben mich nie geschlagen. ich habe niemals Rassismus am eigen Leibe erfahren. Wie sollte ich etwas schreiben, bei dem Ihr Euch gehört fühlt?  Ich glaube das wird schwierig, ich werde den Versuch unterlassen.  Jemand, den ich lange gekannt habe, hat ein Trauma und ich habe realisiert, wie schwierig der Umgang mit solchen Menschen ist. Und das verstehe ich und ziehe die Konsequenz, indem ich nicht versuche Euch A-Gruppe zu Adressat*innen zu machen. Das ist mein Ernst und keine rhetorische Volte.  (Was nicht heißt, dass ich nie wied

On Syllogismen

On Syllogismen Neulich wurde mir von einem der 30 verlorenen Jünger*innen gespiegelt, dass der Ton hier auf diesem Blog hier sich unsympathisch ausnehme. Das ist natürlich ein hochgradig unsympathischer Einwand. Aber wenn man eine Party macht und von 40 Eingeladenen* keiner kommt, kann man sich schon mal fragen, ob die denn alle crazy sind, oder ob man selber vielleicht ein bisschen komisch kommuniziert hat. Was ist also mein Problem? a) Sprechen in Verallgemeinerungen (folgt) b) Virtuosität (folgt) c) Sich nicht positionieren? Der Vorwurf kam. Wirklich interessant. In Zeiten ungeheuer starker identitätspolitischer Bestrebungen. Reden darf man nur noch mit vorgehaltenem Parteibuch. Nein, das ist Quark. Wenn mich jemand fragt findest du es gut, dass die AfD über 20 % in der Wahl kommt würde ich sagen, es ist erstmal gut dass wir eine repräsentative DEM haben und es ist gut, dass Parteiverbotsverfahren erschwert sind und es ist auch eine richtige Entscheidung die Beobacht

on Breakup-Culture

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Liste von Leuten, von denen ich niemals mehr angesprochen werden will, weil sie moralisch derart verderbt sind, dass sie meine Aufmerksamkeit nicht für eine Sekunde verdienen. Ich werde diesen Personen auch nicht erklären, woraus ihre moralische Verderbtheit besteht. Ich erhebe mich somit zum Richter über sie, jedoch ohne Verfahren, ohne rechtliches Gehör, ohne Unschuldsvermutung, ohne Würdigung des Tatbestandes, ohne Ermittlung des Sachverhalts, ohne Regeln, die zum Urteil führen, eigentlich gänzlich ohne Ansehen des Person. Allein als moralistisches Spontanurteil. Ich erhoffe mir von dieser Deklaration als moralisch überlegene Person wahrgenommen zu werden, die "klare Grenzen zieht". Hierdurch soll der Eindruck entstehen, ich wäre über jeden Zweifel erhaben und überhaupt, dass irgendein Hahn danach kräht, mit wem ich mich unterhalte und mit wem nicht: Donald Trump O. J. Simpson Bill Gates Jeffrey Epstein Harvey Weinstein  Ronald Sullivan Woody Allen Henry Maske Boris Becker

Seiden /../ Sprünge

  1. Bild [Nummerierung zeigt Chronologie an, ist ansonsten aber unbeachtlich] Titus (der Publizist): sitzend in einem Café der öffentlichen Bibliothek in Visby, Schweden. Neben ihm seine Lebensabschnittsgefährtin. Das Enjambement nur zT achtend: Welche Gemeinschaften sind möglich und welche Netzwerke lassen sich   künstlerisch entwerfen – trotz oder gerade angesichts prekärer   Lebensverhältnisse, Unsicherheit und Zukunftsängsten? Wie kann man   sich in diesen distanzierten Zeiten gegenseitig Halt geben? Wer fällt   durch die Sorgenetze durch? Bei wem kehren sie sich in ihr Gegenteil,   in Wut oder sogar Hass um? Wer macht die unbezahlte Care-Arbeit und   wer hat überhaupt die Ressourcen, Sorgenetze...  Daphne (seine Frau) ihn unterbrechend Was meinst du mit Sorgenetze ?  Titus (der Publizist): irritiert Würdest Du mich erst mal aussprechen lassen, bitte? Du weißt ich bin etwas aufgeregt… Daphne (seine Frau) Gut. Klar. Titus (der Publizist):  Wer macht die unbezahlte Care-Arbeit und