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Katharina Blum / Historismus / Kanon

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 Also erstmal vorausgeschickt: Im Bezug auf dieses Stück Literatur überlagert sich bei mir einiges, weshalb eine einigermaßen objektive Beschäftigung mit der Inszenierung mir -- mehr noch als ohnehin schon immer -- zusätzlich schwer fallen wird, da hilft auch kein Zynismus, der hilft eigentlich eh nie... Die Blum war damals mit 15 (erster Urlaub ohne Eltern in Vias Plage) so etwas wie das obligatorische gelbe Werther-Reclam einem jeden 17jährigen ist. Ein Freund. Eine Bibel. Eine art Organ, das man nicht rausschneiden darf, ohne dass es zu Funktionseinbußen kommt. Ein bisschen Identität in Zeiten der Cholera. Weshalb ich in dem besagten Urlaub auch angefangen habe, den Text als ein Theaterstück umzuschreiben (ich glaube ungefähr fünf Bilder weit bin ich gekommen), ein sehr affirmatives "Umtopfen", fast so als gäbe es das, eine Übersetzung , bei der nichts verloren geht, durchdrungen von der blinden Liebe für dieses -- zugegeben -- literarisch ziemlich arme aber ideologisch so