Thema: Das Stadttheater (Alternativlos glücklich)

Textsorte: Bild-Zeitung Kultursparte trifft Notiz und wird von Nachtkritik nivelliert


Er/Sie lehnt uns als Publikum ab. Beleidigt uns mit seiner punkig-aufmüpfigen Art. Wenn der Steuerzahler zweimal Eintritt zahlt, beginnt für ihn die Stunde der Wahrheit. Dann packt er über seine privaten Gefühle, seine Liebe zur Grenzüberschreitung aus und verwischt auf der Bühne die Grenzen zwischen Mann und Frau. "Ist diese Provokation noch Kunzt?" fragt sich ein aufgebrachter Zuschauer. Janik Hauser aus München hat Germanische Literatur studiert und ist gerade für Jura in Frankfurt am Main eingeschrieben. Er wettert weiter: "Hätte ich dieses Ticket nicht umsonst von dem Fachbereich zehn bekommen -- ich würde definitiv mein Geld zurükverlangen". Der aufmüpfige PerformerIn respektive Schauspieler (ja, was ist das eigentlich? Ein Herr, der anonym bleiben möchte, stellt diese Frage später an der Sektbar des Theaterhauses) hat in dem Institut für Szenische Künste in Hildesheim studiert, eine Nebenstelle der Universität, von der zuletzt der Skandal entdeckt wurde, dass ein Student sich dort öffentlich nackt ausstellte, um, wie er selbst sagte "Die Grenzen theatraler Repräsentation, den Körper als Archiv und verfestigte Genderbinarätäten zur Disposition zu stellen" (wir berichteten)
vs.
Das endlose performative Spannungsfeld zwischen Wiederholung und Differenz hat man selten so amüsant und doch präzise wahrgenommen

Julia*n Meding hatte schon immer ein Schreibeninteresse/ Auf-Die-Bühne-wollen ist in gewisser Weise Narzissmus/ Sprücheklopfer (die den Apparat kritisieren, Pollesch und so) imponieren mir aber Kritik am Sspbetrieb, Hierarchie und sexismus überzeugt mich auch andererseits/ wo kommst Du her? -- ja, vom Konzept / er lehnt uns als Publ. Ab/ Bühne hat Narrenfreiheitsraum/ ich hab alle Jugendclubs mitgenommen/ Interesse für selbstinsz. In der Popmusik/ sie wird offengelegt und wirkt dennoch/ eigene Perf.-Haltung kommt aus dem sich-erfinden im Punk/ Widerspruch im Songtexte gegen die Musik/ Stimme kann gepresst werden und trägt Verachtung gegenüber dem Publikum: IT: Punk/ aggressiv . Muss man damit jetzt klarkommen?/ wie ist deine Rolle?/ was hält einem vom Genuss der Ablehnung ab?/ GenderFremdheiht, man weiß nicht mehr, wer die andern waren/ Vorsicht vor festschreibenden Begriffen/ ich war dekons.-Fan geworden/ stattdessen über-etwas-sprechen/ Boris nimmt dich als Readymade statt rollenprotagonist/ soundmitschnitt auf Tonband und seine Editierung/ inhaltlich: die Wahrnehmung der anderen/ als Song/ Distanzwunsch/ umdefinierung Wald-Forst/ Experte des Kunst-Alltags/ Mehrdeutigkeit erhalten, eigenen Text Ablehnung/ Beschwerde-Haltung!!/ textdramaturgie entsteht wärend den Proben/ Haltung des Unangenehm im Rampenlicht sich-Fühlens/ ich stehe nicht fest/ Biographische Details könnten auch falsch sein/ ethnomethodologie macht Experimente zum auffinden der unausgesprochen en Vereinbarung/ kleine Zeichen wie Augenbrauen und Turnschuhe verweisen auf den Einbruch der Realität in die Fiktion [Die Redaktion, wenn es sie gäbe sollte diesen unbedarft gedroppten hastag am besten noch überprüfen] -- hier wird die ketchupbehauptung blutig / geht über dualismus Ssp - Performer hinaus/ wie stellt man die Agression technisch her? / bei Hamlet werde ich immer netter / Transfer von Ssptechbiken in dieses Genre/ Feedbackschleife? (Ist dieses Theorem von Ihnen, Frau Fischer-Lichte? Dass der Performer über die Reaktionen des Publikum (Husten, Bonbonpapierrascheln, Urinalfrequenz) seine Rolle JEDEN ABEND NEU GESTALTET, oder haben Sie wieder nur bei Diderot abgeschrieben?) / Agression ist Schutz? (Herr Müller-Schöll, Sie fragen in Ihrem Theaterheuteaktikel zurecht: "Aber stimmt [die Schutzbehauptung] überhaupt? Ist er geschützt vor der Bloßstellung?") / wir spielen das an verschiedenen Orten/ manchmal lasse ich das Publ. rein/ manchmal habe ich Angst ernsthaft zu beleidigen/ stark formalisierte Sprache und Abstände/ ist offen genug gehalten, dass Leute etwas damit verhandeln können. / geliefert werden lediglich Angebote/ der Abend ist für mich volle Kanne eine Verhandlung mit dem veröffentlichten Material/ die behinderten haben auf dem gefilmtwerden insistiert / ich wollte immer Theater mit Message machen/ jetzt bin ich froh, dass Es anders ist/ wissen, dass repr. Auf Der Buehne festscgreibend wirken kann. / kein diskurstheater wie Pollesch/ theorie findet statt/ freie Szene hat sehr wohl auch Strukturen/ offenlegen / ich habe Dir die Position tatsächlich abgenommen, dass du lieb bist mit der Wohnungsübernahme/

Gegenfrage , was macht Ihr, liebe Schauspielstudierenden mit Dissenz gegenüber dem Text?

eigene Ideen in einem konträrem Text zu finden und sich verwandeln und eher etwas beim Zuschauer anstoßen. Klares Bild einer Absurden Meinung ("total rechts, oder irgendwas anderes absurdes") kann didaktisch sein

diskutiere mit dem Regisseur über Deine eigene Rolle und deine Wahl ist die der Arbeitslosigkeit

[Geraune im Saal] Frau Marion Tiedke nennt ca. 2 Gegenbeispiele

Kommentare

SlämSchläm hat gesagt…
Liebe Schauspiel studierende,

ich möchte eine Performance zum NSU machen (vorr. im Juni. Probenbeginn Ende März, ca. 7 Proben) in deren Verlauf ich euch nicht behandeln möchte, als wärt ihr meine Mario netten

meldet euch bei


Yannick Hauser (janikhauser@gmx.de)

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