Textsorte: kleines schlechtes Essay

Thema: Raum (unbedarft gedacht) und die Abwesenheit des Menschen, Anwesenheit des Apparats

Mir scheint Ihre Arbeit im M0ma, Herr Le Roy eine Reflexion über Raum zu sein, wie sie in den Szenischen Experimenten des Bauhaus unter Schlemmer gemeint waren. Der Erzürnte Rezensent Benno Reifenberg Bemerkte hierzu: wo bleibt den das Gottesgeschöpf, der Mensch, wenn nur Formen und Farben reflektiert werden? Kann man denen als Rezipient auch Leben einhauchen, ist das dennoch eine Abwesenheit, die mich (so sagt das p in einer Paraphrase von Janik Hauser) aufregt! Ja, das haben Sie, Herr Le Roy dann umgangen, indem Sie die Performer ihre eigenen Lebensgeschichten erzählen lassen.

Dennoch: an einer anderen Stelle, auf ihrer Website, sagen Sie bemerkenswerterweise, dass im Werk niemals der Werker abwesend ist. So zu tun als ob wäre Verrat. Und Sie fordern sogar im Gegenteil noch, dass man als Künstler verpflichtet sei, SO VIEL ALS MÖGLICH von dem Dispositiv MIT INS WERK zu nehmen!!!

Man wird wieder auf mir herumhacken und sagen, dem Text fehlt die stringente Argumentation. Ich Ödipussy. Ich möchte aber darauf aufmerksam machen, dass man bei dem Mechanischen Ballett Schlemmers denjenigen GESEHEN HAT, der die Maschinen aufzog (Sagen Sie Ihnen, dass das wahr ist, Herr Dreyer!). Die Maschine DIENTE - auch in dieser technikfaszinierten Zeit der 20er, dem Menschen als Erfüllungsgehilfe zu einem abstrakten Bühnenwerk. Herr Le Roy, unter uns: Anders als die große Marina, die das M0mA nur mit ihrem übergroßen Ego bespielte, erstreben Sie nicht auch dieses auszusagen : dass das Surrounding keine auszuklammernde Größe sei, sonder STEIN DER ANSTOSSES?? (Die Realität hat meinen Text eingeholt, wie man prätentiöser Weise sagt. Denn gestern abend hat mir Herr Le Roy selber erzählt, dass es sich ausgiebig mit dem Bauhaus beschäftigt hat! Das merkt man, denn Ihre Arbeiten nehmen die Institution, die SCHULE mit in den Blick (Ensemble als Kollektiv der ELITEmusiker, die FREIGESTELLT sind zum Experimentieren, weil 80 Leute für sowas zu viel wären! Sie dürfen nicht verpassen auch die Büros des Ensemble Modern zu besichtigen, die Kaffemaschine dort ist ganz vorzüglich. Liebe Grüße aus der Bib. Janik Hauser, 17 Jan. 11.35))

Kommentare

Anonym hat gesagt…
Also ich hab mal wieder nichts verstanden, von dem Du schreibst, aber ist gemeint, dass der Xavier Leroy so ähnliche Theorien hat, wie die Gertrude Grunow damals schon? Ich muss sagen, ich erinnere mich an einen Vorspielabend mit meinem Studium, wo ein Dozent von mir voll krass irgendwie kritisiert hat, dass die eine Studentin so eine Performance gemacht hat, wo es um ein Mädel ging, dass erst vom Ballet übel unterdrückt wurde und dann hat sie zum Glück wo studieren dürfen, wo ihre NATÜRLICHEN KRÄFTE aus ihr heraustreten konnten, statt immer Plier und erste Position und so. Und dass hat die Performance von dem Mädel (zum Glück, sonst häts wahrscheinlich übel gekracht) ödipal-schlauerweise mit dem Cyborg-Manifest von diesem Derrhida kombiniert. Und ich fand das eigentlich ganz gut, dachte es sei gut, aber meinem Dozenten war es halt zu narrativ. Kann ich auch verstehen. Hat man echt schnell everstanden, worauf die Performance hinauswill. War dann Popcorn holen, hat auch einen Sonnenumlauf lang gedauert. echt lang. Und ja, krass, als ich neulich mal wieder auf Youtube diese eine Produktion von LeRoy angesehen hab, so Lectureperformance glaub ich (oder ist das das gleiche?) da hat er finde ich genauso linear seine Biographie dargestellt, wie damals das Mädel. Aber ich glaub das fand der Dozent irgendwie besser...

Liebe Grüße

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