on distraction

 


Die CDU hat einen Youtube-Channel


Viele werden jetzt sagen: 

"So beginnt ein guter Witz" oder 

"Das kann ja gar nicht gut ausgehen" oder 

"Qui Bono?"


Ihr habt Recht. Aber diejenigen verweise ich an die einschlägigen Hate-Spalten oder Stammtischgespräche und bitte sie nicht länger meinen illustren Blog mit ihrer Anwesenheit zu verschmutzen. 


Wir fragen uns hier nicht, und das ist inzwischen Tradition, wer cooler ist oder auf welcher Party es die besseren Häppchen gibt (sonst wären wir beim Mousonturm), sondern wir sind Semiotiker*innen, die einzig danach fragen, was zur Hölle auf etwas verweisen kann, und was nicht, und wenn ja, auf was denn dann.


Und bezüglich dieses einen Videos, wo sie Greta so derbe in die Parade grätschen, habe ich mich schon gefragt, ob man da nicht etwas eingehender hinschauen muss. Also erstmal ist der ganze Ton des Moderatoren sehr lapidar und casual. Das ist glaube ich eine Spur. Und ein bisschen wie bei Homeshopping Europe, als gäbe es gar keine Darlegung, sondern auch Denken wäre nur Konsum.


Ich muss da drüber aber weiter nachdenken.


Und dann natürlich der aggressive Eklektizismus: Anstatt Positionen von G.T. aufzugreifen, wird nur dieser symbolische Akt des Segelturns herausgegriffen und diskresitiert. Auf so eine infantile Art und Weise. Dass man sich wirklich fremdschämt beim Ansehen.


Ja, vielleicht ist das der Punkt, warum ich mich überhaupt daran störe. Dass ein Publikationsorgan einer Volkspartei ein Sprechen vorbereitet, das an den Stammtisch gehört, um sich an die Rezo-Generation ranzuschmeißen. 


Ich glaube hier erwachen meine Tiger-Mama-Instinkte: Wer wenn nicht die CDU wäre in der Position, ja gar in der Pflicht, eine neue Aristokratie des Wortes #neuearistokratiedeswortes zu propagieren?


Ich denke, nachdem der ganze Trubel im Kapitol vorüber ist und man die Wunden soweit geleckt hat, sollte man mal gründlich das tun, was ich schon vor x Jahren vorgeschlagen habe, nämlich die Sprache von diesen Großtuer*innen in aller Ausführlichkeit abzuklopfen, auf Muster, aus denen man lernen kann. Seehofer auf twitter nicht ausgenommen. 


Bis dahin kann ich nur alle Leute*, die schreiben und sprechen, weiter dazu anhalten, mit mir

Habermas-Mikado zu spielen:



Das bessere Argument gewinnt


Grüße


Die Chefredaktion

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