Dieser Blogg ist politisch liberal und verfolgt kein Meinungsbildungsintersse. Er möchte den Diskurs öffnen. Beiträge sind immer willkommen unter stoerfaktor. performancekollektiv@gmail.com
Liebe SlämSchläm-Redaktion, ich fand es ja immer bekloppt , was Marina Abramovic mit ihrem Körper angestellt hat. Das ist doch keine Kunst. / Über so etwas sollte man einfach drüberfahren Der Hungerstreik von Janik Hauser, von dem ich über die Schäbige Zeitung erfahren habe, ist etwas aber etwas anderes. Er geht tiefer. Ist irgendwie dem politischen Tagesgeschäft entrückt, aber gerade deshalb emergent politisch. Aber ich muss von vorne anfangen! Die Anordnung Die Anordnung ist denkbar einfach. Da sitzt ein junger Mann im Anzug vor einem baufälligen Theater. Er ist angekettet und verweigert jegliche Nahrung "außer Kaviar vom Fürsten höchstselbst". Er möchte erst wieder unter die "Überessenen" zurückkehren, wenn "ihm und der bunten Menge das Hoftheater aufgesperrt wird". Er trägt ein schwarzes Sacco und Feinrippshirt. Er schaut gleichmütig in die vor ihm liegende Fußgängerzone und zeigt ansonsten keine Regung. Manchmal hört man im Hintergrund einzelne So...
Zusammenfassung Audioguide, Janik & S. DE Prolog Willkommen. Schön, dass Du da bist. Schön, dass WIR da sind und hier gemeinsam. Ich meine: Wie oft sind wir nicht einsam? Oder zumindest nicht in Gesellschaft. Aber darum soll es hier niht gehen. Stattdessen: Um den Blick eines jeden und einer jeden einzelnen von uns. Darum, dass wir ihn heben, um uns anzusehen. Dass wir ihn schweifen lassen, um ihn aus der Gefangenschaft der Nützlichkeit zu entlassen. Vielleicht können wir gar Musiker*innen werden mit unserem Blick. Und die Gegenstände, die wir anblicken, zum Schwingen bringen. Und vielleicht wird es ja so kommen, dass wir die Kunst nochmal anders zu betrachten lernen. Und die Künstler*innen. Anders als bisher. Vielleicht hatten wir eine Ahnung, dass das Zeitalter der Produktion schon Risse bekommen hat. Das wir darüber hinausgewachsen sind. Künstler*innen sind dann, wie ein französischer Philosoph e...
„Feierabendwurscht #lohnischda“ Würstchen, Wut und Widerspruch Ein Bericht aus dem Herzen Münchens München – Zwischen den Fahnenmasten vor dem Hauptquartier der Bundesagentur für Arbeit in der Kapuzinerstraße wurde vergangene Woche ein ungewöhnlicher Altar errichtet: Grillwürste auf einem Einweggrill, flankiert von einem überdimensionierten Gesetzestext und einer Aktentasche voller Rätsel. Die Performance „Feierabendwurscht #lohnischda“ des Performers Janik Hauser sorgte für irritierte Blicke, neugierige Nachfragen und so manche scharfe Kritik. „Würstchen, die Wut und das Gesetz“ „Ich wollte einen hermetischen Raum schaffen, in dem man sich mit der Absurdität und Härte des, wie wir immer so schön sagen, Systems auseinandersetzen kann“, erklärt der Hobbiekünstler. Mit einem QR-Code, der zu seinem Podcast führt, und einem Gesetzestext, auf dem die Passanten wie Oskar Matzerath aus der „Blechtrommel“ trommeln durften, bot die Installation ungewöhnliche Mittel, um eine Ausein...
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