Einmal Hartzzz IV und zurück -- Der Podcast über Arbeitsmarktpolitik

Prolog

"Also bei den Kafka-Romanen, da sterben die Leute immer am Schluss. Sie werden auf Steinblöcke gelegt und enthauptet, nachdem sie einmal quer durch den Apparat gezogen wurden. Der Imperativ des Staates wird ihnen mit heißer Nadel auf den Rücken penetriert.

Ich habe mich entschieden, dass mein Protagonist aus dem Blogg Lohn nicht stirbt. Er lebt noch. So wie der Holzmichel. Er macht das, was so gut wie alle Entrechteten irgendwann machen. Sie schweigen. Das Sprechen fühlt sich nur so lange wertvoll an, wie man noch an die Sprache glaubt. Wie man noch an der Hoffnung festhält, dass das Wort etwas verändern kann. Und das Wort ist ja nicht nur das Wort. Das Wort ist auch die Ratio. Das Wort ist auch das Gesetz und sogar noch ein bisschen mehr: die Hoffnung, dass wir uns als Menschen schon irgendwie verständigen können. Dass wir schon irgendwie aus unserem Fenster heraus gucken können, sodass es allen so weit gut geht, wie das eben nach unseren Prinzipien möglich ist.

Ich denke, an einem bestimmten Punkt gibt man das auf. Außer man ist jetzt Julian Assange oder irgendwelche anderen Freaks wie Banko.

Jedenfalls stirbt mein Protagonist nicht. Ich habe das eh nie verstanden, was das bedeutet, wenn die Leute sterben. Heißt das, dass das Prinzip für das sie stehen, endgültig gescheitert ist? So wie bei Wallenstein? 

Es ist mir eigentlich auch gerade ein bisschen egal.

Jedenfalls ist dies eine Zäsur. 

Man kann diesen Blogg nicht weitermachen. 


Man kann nicht ernsthaft über die Arbeitslosigkeit und das Bürgergeld-Empfänger-Sein schreiben, wenn dir da jemand gegenüber sitzt, der voller Verachtung ist und dir durch die Blume sagt, dass er es einfach nicht möchte, dass du das Geld hast. 


Dass er es einfach unrichtig findet. 


Das ist so, als würde Sophie Scholl mit dem Richter Freisler über Liebe, Frieden und Kooperation verhandeln… 


Imagine all the people… 


Ich glaube, sowas geht nach hinten los… 


Und mit dem heutigen Schreiben, wundere ich mich über gar nichts mehr. 


Ein kohärentes Bild ist hergestellt.


Die Story ist auserzählt.



Widmen wir uns also der eigentlich viel spannenderen Frage, 


was bis hierhin geschah…








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