Anonym / Literatur (feministische Poesie)

 Er ist einer dieser Satteltaschen-Leute, die mit einem Osaft vor dem Mousonturm stehen und alles problematisch finden, weil das den Hiwas ein feuchtes Höschen macht, und dann daheim meckern sie wie ungerecht es ist, dass Philip Roth, dieser schwanzgesteuerte Altherren-Poet, Partikularist des abdankenden Patriarchats, fuck, das muss ich aufschreiben, habe keinen Zettel, Voicemail an Jo, der hat mich eh blockiert, wie lustig, so ein schwuler Move, das machen eigentlich nur Frauen. Aber das macht ihn ja so liebenswert, seine kleine rosane Pussy. Gleichmut. Das ist was ich antworten würde, wenn man mich fragt, was einen Mann denn sexy macht, wenn die Zeit der tiefergelegten Manthas tatsächlich unwiederbringlich vorüber ist. Jedenfalls dass Roth keinen Nobelpreis gekriegt hat, das kränkt diesen Schlag von Leuten eigentlich. Sind sich zu fein für die Naturlyrik von Monika Maron, aber stehen hart auf die Spermapoesie diesen peinlichen Hyperrealismus eines Philip Roth. Und denken sie seien nicht konservativ. Das ist das Herrlichste. Dass diese Pietisten beharrlich behaupten die Avantgarde zu repräsentieren. Diese Satteltaschen-Langhanse. Peinlich. „Lass da mal reinstechen in diese Eiterblase“. Sie antwortet immer nicht gleich. Sie ist echt lustig. Bin froh sie zu kennen. Sie ist anders als ich. Kämpft anders als ich. Gleichmütiger. Mit den Waffen einer Frau würde Yagobifarah-Feldbusch sagen. Sie tippt. Wartet.


 

Lustig, wie lang sie immer tippt und dann kommt ein Zweizeiler. Könnte ich nie. Meine Wortwahl so zu fetischisieren. Aber why not. Whatever works.



Gleichmut ist politische Kriegsführung. Das muss ich mir merken.

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