Ein Essay zur Semiotik des Anzugträgers




Es gibt viele Mythen

des Alltags

die unser denken strukturieren 

und uns zu Rädchen im 

System frisieren



Ein solches

Zu entdecken

heißt den ungeputzten Hintern

des Kochs des Siebengängemenüs, das wir "Leben" nennen

schmecken


Ich selbst lebe in Frankfurt und sehe viele blaue Anzüge

Weiße Hemden drunter

Ziemlich ähnlich von Mann zu Mann


Das ist bemerkenswert, weil wir doch, so sollte man meinen

eigentlich auf Individualität gepolt sind.


Dies wäre eine Akkumulation von Devianz

Eine lebenslange Ansammlung an Dingen, die den anderen nicht gemein sind


....


Nicht so der Bänker

Er ist 

Eine Spezjes 

die das Eigentliche scheut

und sich im schönen Schein

zerstreut



Das humane überwindet

sich im Koksrausch wiederfindet

und die Welt von dort vergrindet

bis der Deviant verschwindet

...

Der Fussel ist sein Erdenfeind

der Dussel ihm der Wegbereiter

...

Lieschen Müller kauft nen VW

hat gespart für deutsche Treue

Trifft auf Stadler, der die neue

Welt verkörpert

in der Wahrheit eine Ware ist.

Die, wenn sie abwirft, kultiviert wird,

wenn sie kostet jedoch abgeworfen.


...

Lieschen vergleicht sich vor Gericht

Ihr Gemüt ist denkbar schlicht

Wahrheit ist für sie gegenüber Schadensersatz, Nacherfüllung und Abfindung (Ablasshandel?) subsidiär.

Gerechtigkeit ist etwas, dass sie sich nur bedingt auf ihr Brot schmieren kann

Sie frisst lieber, als der Moral zu dienen.

...

Da kommt der Vater Staat

hat noch einen parat

den 263

und für Stadler kommt es heftich

Er hat die weiße Weste

lang genug getragen

Den Fussel an Revers

los kriegt man diesen nimmermehr




(Dieses Gedicht wurde der 1. Preis beim Lyrikwettbewerb "JugendRappt", Kirchzarten. Sponsor: Bankhaus Metzler. Wir haben es aus Mitleid abgdruckt. Beschwerden gerne an: info@Bankhausmetzlerkulturförderung.de)

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