Sichtungstranskript und Innerer Monolog und Annex zu René Pollesch: Kill your Darlings (Streets of Berladelphia) (besiegelt am 16 Jan.)

A) Innerer Monolog  
Betreff: Hinrichtung
Wenn klassisches Theater (Racine, Schultheater, keiner von den Kritikern hat wirklich ein Beispiel parat, was das eigentlich sein soll) der Tod ist; a) der Tod des Dramenautors (danke, Barthes für die griffige Formulierung und danke Szondi für den Gedanken) b) Tod des fetten Seelen-Lebens qua einschnürendem Psychologie-Korsett c) (es gaäbe auch noch d)-z)) Tod des Schauspielers als Person mit Biographie und Hunger im Magen durch den vanish-Moment bei der Rollenaneignung, soll diese Art Theater wohl das große Resurrexit sein. Das Prinzip ist einfach: Regisseur schreibt die Texte selber, Schauspieler darf von seinen Komplexen erzählen und muss dabei nicht mal so tun, als fände er sich nicht gerade hundscool. Außerdem sind noch paar Diskurse drin, also bücher mein ich, die der Schauspieler jetzt nicht Zeit gehabt hat ganz zu lesen, (aber "Der René hat halt gesagt, was daraus das Wichtige ist"), die er infolgedessen nicht gar versteht, durchdringt (Vorsicht, das wäre der Feind!) aber das darf er, soll er, muss er auch zeigen on stage (Die Intellektuellen im Parkett finden das dann lustig, weil sie selber es schon verstanden haben (es ist auch jetzt ohne Scheiß oder Ironiesprech wirklich sehr reflexionsdicht, meines Erachtens nach, was Pollesch schreibt) aber der da oben es so sagt, als wäre er Hartz 4-TV oder unsere Nanny,  VERFREMDET es also auf eine Weise, genau, ja im Sinne von Brecht, weil er soll ja seine eigene Haltung zum Gesagten zeigen, und die ist halt entweder NULL PLAN oder KUCKMALMAMMAWASICHINDERUNIGELERNTHABWIRSTDUNICHTVERSTEHENWIRSINDJAAUSDEMDORF). Dieser Lange Satz referiert auf die obengenannten Punkte b) und c).
Aber ich wurde beim Sehen dieser Wiederauferstehung der Tragischen (ich weiß nicht, Herr Thiess-Lehmann, wie haltbar diese These ist, aber ich habe in dem Konfligieren mit einem Chor auf formaler Ebene und auch in dem Inhalt: (Konfligieren mit einem Netzwerk, der Technik, einem Dispositiv) ein versuch gesehen das Exzessive, von dem Sie mir in Ihrem neuen Buch sprechen wiederherzustellen) Erfahrung im Beinkleid einer Postdramatischen Dorade, ich wurde den gedanken nicht los, das hier etwas faul ist. Ich habe ihn auch jetzt immernoch, deshalb schreibe ich diesen Text, anstatt mit meinen Freunden Bier oder Glühwein zu trinken. Liegt es an dem etwas zu langen und also INSZENIERT wirkenden Lachen, in dem Moment, wo Sie, Herr Hinrichs bemerken, dass es jetzt gut ankommt, wenn Sie über die Regieidee mit der Menschenkette, die Sie gerade trägt, lachen? Hat Sie das, Herr Hinrichs, in die Verlegenheit gebracht uns den angeeigneten Text zu übereignen? Ich kenne Sie, Frau Fischer-Lichte nicht, auch nicht Ihre Theoreme, aber würden Sie mir zustimmen? Irgendwas kann doch hier nicht stimmen... 
Da fehlt doch irgendwas...

Gedanken zum Chor
Werden Nachgereicht. Muss ich noch Ulrike Haß danach fragen. Hoffentlich werde ich ihr Assistent

BSichtungstranskript
Zeitlupe fallende Körper
Sprechen auf Musik /Thema Utopie / Gymnastik/ zu eng für liebe / Melodie - Zitat Primärlied mit deutscher übersetzt."es reicht uns nicht"/ es reicht euch etwas/ individuelle liebe Thema/ ohne Mikro Appell des neudenkens heute hier im Rauum :// es fehlt etwas
Die besten Szenen nicht zeigen, ihr würdet es nicht ertragen/ sötigungseffekt/ Handkes/ haben spitzen abgeschnitten / gestrichene Szenen hätten aus dem Gleichgewicht gebracht/ wir gehen mit euch nicht einfach puttaessem, dass das nicht reicht ist gefährlich/ brechtvorhang mit einzelnem Kopf/ witzeerzählung/
Ausgestelltes Schei-SprechenAaaaaaver/ kapitalistenchor fehlt bis heute Abend auf der Bühne: Netzwerk // ochs am Berg hinter Monolog zum hidden capitalism/gesichtenwandel des Kapitalismus. Jetzt Netzwerke
Vom Chor unterbrochener Monolog.kapitalismus ist unmoralisch / absurdes system/hier muss ich pissen/ Chor spiegelt den Darsteller / befummelt ihn, er steigt über ihn hinweg. / Individualität und Reihe/ Darsteller lacht: ist das Albern/ lachen als Wiederstand gegen den Text/ sich heisern schreien/Nahweltbedarf, aber Du bist ein Netzwerk /zu viele sind niemand / ritardanfo sprechen: das ist es leider auch nicht... Polygamiediskurs. Mensch gegen system als tragödisches Moment ?
Tanzeinlagen. Staubtrocken er Bruch / es geht um etwas , das fehlt, wenn wir beim Depesche nidejonzert alle den einen Dave / sekbstmord. Ihm fehlt dich keine Liebe/ warum bringt sich niemand mehr aus Liebe um?/Chorssp. Wird als gegenüber im Tableau gestellt.Körperkuddelmuddel zu Austausch- sujet/ich als Schauspiele r vergesse meine Erfolge, brauche Kredit: jetzt brecht: verlasse dieStätte deines Erfolgs/ Kredit als Konnexwort zwischen Ökonomie und Beziehung/ Kommunismus basiert auf Egoismus/ Bagger -- lustig/man hält nur wagen an/ Subjekt ist geschwächt und Netzwerk hat eigenleben/ sprachliche Refuktion in der Pointe. Sylt war langweilig / herzgeste : mich Bagger befriedigt meine Arbeit mehr als das einzige Glück mit Dir... Und jetzt alle: lieeeeebe/Augen sind ausschließlich zum Weinen da/ Diskurshechsker: die ganze carpediem-scheiße/ Sprechwut:// euch fehlt da was/ was verleiht uns denn GRÖŚE/

:// ich bin in einem Dorf großgeworden. /p>Konformismus ist nicht gemeinschaftsfähig. (Davor, Absage an b>hippiekreis)/ p>dreckssau-schimpfe geht an ihn selbst oder Tim Flemming? / Kartoffelsack und Kleid: Brecht im Zitat? Ironiezitat ? Lesefaulheitszitat? Winken ins Publikum: Musik-Pathos15.31rennen im Kreis Geste and Publikum : kommt...! Zu uns hoch/ oben Spaß und wasserrutsche/ Hinrichs zieht Karre gegen drehbühne und legt sich drunter/ Handtücher werden ausgeteilt/ Entertainet der Chor? Oder freies Spiel?? Kontext/ hiding peace/ !!/Spielleiter fabi: stop, sagt auch mal was... Hattenwirdocjgestrichenwaskamdenn da? / michaeljackson/ das sind die besten Turner von Berlin. Hier wird grad geturnt.//45Euro? Dafür? Nür küssen allein reicht doch nicht. Mann muss auf eine Mehrwertart küssen/!!/ Kostüm ist Geist des kapitalismus: googlet mehrwert (fabi, Janik und René) // gibt es eine Antwort?-Schrei! Bruch : ja, aber wir haben sie rausgestrichen-Pointe/ liebesmonolog Sekunde mit Dir, Pathosmonolog/mit mucke, Lichtspiel: ://stop! Das ist zu poetisch:// p>ist das ernst: dann tut nicht so als wären wir fremde...""schön sich das auszumalen/ dashier war nie für Euch!
Legende zum Transkript:
/ = Neuer Gedanke 
:// = Hier wiederholt sich das Motiv
/> = daraus folgt, darauf folgte direkt
p> = Dies ist eine Paraphrase des Textes oder mein eigener Gedanke
b> = Im Bühnenbild zu sehen
"" = Direktes wortwörtliches Zitat
C)  Annex
Begriff: Lesefaulheitszitat
Was könnte das sein, ein Lesefaulheitszitat? Vielleicht etwas, das dem Alltag des Regisseuren Pollesch geschuldet ist, der tagsüber probt, abends seine EIGENEN Texte (!!) gegenliest und also nicht mehr viel Zeit hat für Theorie (Wenn man davon absieht, dass laut Pollesch ja eh der Alltag theoriefähig ist (dies war zum beispiel ein verfälschendes Zitat, das macht P auch, denn Brecht hat gar kein "Glitzer-Fragment" geschrieben)) und was der Dramaturg macht, in so einer Produktion, ja, das wüsste ich gerne, vielleicht ist meine These vom Lesefaulheitszitat auch einfach quatsch. Jedenfalls lautet sie: Anders als bei Jelinek (viele behaupten das nämlich, ist aber für mein Dafürhalten Humbuk) oder Schnitzler ist intertextuelles Zitieren bei Pollesch lesefaul: [diese Passage war extrem unbescheiden und auch unlustig und sie wurde vom Autor selbst gekürzt, er lebt noch, 16 Jan.] Praktisch die Bibliothek von jemandem der sich zu sagen traut "Eure ganz großen Themen sind weg!". Nicht die Essenz des zitierten Werkes (guter Begriff Archetext) wird zitiert, ihre spezifische Ideologie oder so, sondern schlicht ETWAS aus ihm. [diese Passage war extrem unbescheiden und auch unlustig und sie wurde vom Autor selbst gekürzt, er lebt noch, 16 Jan.] (Witzig, das hat ein anderer, wie ich heute lese im Hinblick auf den Eklektizismus schonmal ähnlich beschrieben. Ich muss ihn hier zitieren, alles andere wäre unfair: Fritz Schumacher differenzierte den Eklektizismus als Entwurfsmethode:
„Es gibt einen leichtsinnig-oberflächlichen und einen gewissenhaft-wissenschaftlichen Eklektizismus, es gibt einen Eklektizismus der Bequemlichkeit und einen der Überzeugung, einen Eklektizismus des Verstandes und einen des Gefühls.", 16 Jan.)

Kommentare

Anonym hat gesagt…
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