Hoffmann und Lindholm

HIDING PEACE


Textsorte: Einfach nur Notiz (am 16 Jan. mit kursiven Innereien nachgewürzt)


Raumbeleuchtung variiert Gleichbleibend mittelhelle  Wer ist hier im Fokus? Die sauber aufgereiten Schränke, Kommoden, das eine Bett und das Spülbecken? Die Deckenbeleuchtung des Möbelstück-Us, das den immersiven Zuschauer umschleißt, der in diese Installation im Mousonturm hereinkommt, lässt einerseits sie als Darsteller er-scheinen.  Aber dann ist da noch diese kleine Vitrine auf Kniehöhe, die von den Performern (offiziell: "Komplizen" genannt) immer mit neuen obskuren Objekten bestückt wird. Weil sie wirklich mustergültig museumshaft ausgeleuchtet ist, sogar mit kleiner Proketion ihres jeweiligen Titels auf den Boden, wird einem ihre Objekthaftigkeit mit dem Zaunpfahl zugewunken.
Oh, dieser Schrank ist schon besetzt. Hier kann ich mich nicht vor den anderen verstecken.Was sehe ich da? ich sehe eine Deutungsprovokation. Ich soll mir jetzt kompliziert Gedanken machen darüber, was eine Plastiktüte mit Stuttgart 21 zu tun hat. Ja, das ist doch einfach, ich bitte Sie, was erlauben Sie sich, denken Sie etwa, ich lese keine Zeitung? (Haben Sie eben impliziert, ich sei aus der UNTERSCHICHT? Ein Wachmann für eine Securityfirma, das denken Sie wohl! ) Und wenn ich es weiß, kriege ich drei Intellektuellen-Gute-Nudel-Sterne. Kann es sein, Herr Hoffmanundlindholm, dass sie mit dieser Poduktion auch mit einem Auge auf Jan Lauwers: Isabellas Room schielen? Ich meine weil sozusagen der Aufklärerische Auftrag IM OBJEKT steckt? Weil man dann gar nicht mehr groß werten und erzählen muss? Keine Kohärenz selber produzieren und angreifbar werden, weil das OBJEKT der KIT ist?) Dann Vollständigkeitshalber fehlen hier jedoch noch wichtige Akteure. Die Zuschauer. Durch eine zeitschleuse werden sie in Kleingruppen in die objektophile Gegenwelt gelassen. Dies mit der Anweisung sich in den Möbelstücken zu verstecken und dennoch nicht zu vergessen nach dem Geschehen im Raum zu spickeln. Wie bei der Reise nach Jerusalem gibt es jedoch immer Übriggebliebene, und die werden je nach Beleuchtung des Zentrum dann zu leide wandelnden unversteckten Betrachter-Objekten.

Raum liegt wohl im Auge des Betrachters. Hierauf weist Juliane Rebentisch hin, die in ihrer Abhandlung Ästhetik der Installation nach Heidegger ausführt: "Weil der >Riß< nie eindgültig gefügt werden kann, wird der Raum durch die Platik nicht erschlossen, sondern tritt in seinem Darstellungspotential hervor."

Raum wurde von den Performern immer wieder verändert
Möbel werden ausgewechselt
Fax und papierstoß fallen (vermutlich von der Decke)
Exponate nach jedem Klingelzeichen (ca. 3min.) gewechselt .
Politische Kontexte in Exponattiteln: Zoll , koscherer Supermarkt in Paris, Utoya Norwegen 2011, Reutlingen 2013, Stuttgart 21 [?], Moskau 7 Oktober 2006.

Ruhe im Raum, Entschleunigung ist Schule für die Sinne (Richtig, das ist eine schöne Poetik. Funktioniert wie bei Thom Luz, der Abend in Mainz über die Zauberer)
evtl. Dramaturgie der Neugierde
Hommage an die Intimsphäre?
Ein Schrank geht auf, aus ihm plustert sich ein schwarzer Sack!

Absurditäten


Regenwurm-Exponat verweist auf die Totheit der anderen Gegenstände

 
Desordre und Nebel: drei Schränke schräg gestellt und Fernseher auf Boden geworfen



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