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Radikalflaneur:innen (über Anne Kapsner: "Ja mei, wohin soll’s schon gehen?")

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  Radikalflaneur:innen von Janik Hauser Es gibt gehen und es gibt flanieren.  Gehen ist  Schatz-ich-geh-kurz-zum-Bäcker und  flanieren ist  ich gehe /  jeden Tag / wie ein Zen Meister / an dem Geschäft des Untertanen, dem Hasskollaborateur / bedächtig vorbei / magnetisch unbeirrt / und spucke, wenn die Galle soweit ist / meine ganze Geringschätzung auf seine Schwelle.  Flanieren ist subversiv. So könnte man es auf Elfenbeindeutsch sagen.  Wir flanieren. Wir sind eine eingeschweißte Crew, schon als wir uns für den Hörspaziergang im Foyer der Kammerspiele versammeln (unter dem neckisch gehobenen Zeigefinger der Therese). Gewissermaßen im geistigen Gleichschritt – auch wenn wir alle unser eigenes Tempo verfolgen. Aber wir alle öffnen unseren Blick. Wir nehmen uns Zeit. Wir starren die uns vermeintlich bekannte Stadt so lange an, bis aus ihren Ritzen die Vergangenheit quillt. Nicht so, wie sie war. Sondern, wie sie uns vorgelegt wurde. Von jemandem,...

fwd: Theater und das Ende der wokeness

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  Theater Gier nach Leben 6. Juni 2025, 15:10 Uhr | Lesezeit: 3 Min. Halt suchen, Liebe, Zärtlichkeit: Edmund Telgenkämper (hinten) und Elias Krischke.  (Foto: Armin Smailovic) Ein fantastischer Schauspielabend für die Freiheit, eine Hommage an das schwule München der Achtzigerjahre: Lion Christs „Sauhund“ an den Münchner Kammerspielen. Von  Egbert Tholl Anhören Merken Teilen Feedback Drucken Die Aufführung läuft schon eine Weile, da verlässt sie die Vorlage. Und wird politisch. Wir befinden uns in Bayern, in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre, das HI-Virus grassiert und Peter Gauweiler, damals Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, fordert einen Maßnahmenkatalog gegen Aids-Kranke. Er lässt Razzien in der Schwulenszene durchführen, führt Zwangstests ein, angeblich befürworten 77 Prozent der Bevölkerung eine Meldepflicht für Aids. Und Kultusminister Hans Zehetmair poltert, unterfüttert von altphilologischer Bildung, Schwulsein sei „contra naturam“, also gegen d...

Tin soldiers and Nixon's coming -- We're finally on our own

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 [08.06.25, 20:56:50] Janij: Icarus [08.06.25, 23:42:29] Janij:  Der US-Demokrat Brad Lander wollte in New York offenbar die  Verhaftung  eines Migranten verhindern. Dabei ist der Bürgermeisterkandidat ... [09.06.25, 00:00:39] Janij: Natürlich – hier ist eine reimlose, poetische Version des Gedichts, in dem Anspielungen auf Protest, Gewalt, politische Verantwortung und eine Ära nach Trump mitschwingen, ohne dass es sich an den Klang bindet: --- Nachrichten aus Ohio Ein Körper liegt auf dem Asphalt, die Hände geöffnet wie jemand, der noch etwas erklären wollte. Ein Hubschrauber zieht Kreise, nicht über dem Krieg, sondern über einem Campus. Zwischen Gras und Beton fällt kein Unterschied mehr auf. Jemand trägt eine Mütze mit einem Versprechen, das nie gegeben wurde. Er winkt in die Kameras und nennt es Ordnung. Später wird jemand sagen, er habe es nicht gewusst. Aber das Blut sickerte langsam genug, um es zu sehen.

„Feierabendwurscht #lohnischda“: Würstchen, Wut und Widerspruch (Denzlinger Kulturnachrichten)

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  „Feierabendwurscht #lohnischda“ Würstchen, Wut und Widerspruch Ein Bericht aus dem Herzen Münchens München – Zwischen den Fahnenmasten vor dem Hauptquartier der Bundesagentur für Arbeit in der Kapuzinerstraße wurde vergangene Woche ein ungewöhnlicher Altar errichtet: Grillwürste auf einem Einweggrill, flankiert von einem überdimensionierten Gesetzestext und einer Aktentasche voller Rätsel. Die Performance „Feierabendwurscht #lohnischda“ des Performers Janik Hauser sorgte für irritierte Blicke, neugierige Nachfragen und so manche scharfe Kritik. „Würstchen, die Wut und das Gesetz“ „Ich wollte einen hermetischen Raum schaffen, in dem man sich mit der Absurdität und Härte des, wie wir immer so schön sagen,  Systems auseinandersetzen kann“, erklärt der Hobbiekünstler. Mit einem QR-Code, der zu seinem Podcast führt, und einem Gesetzestext, auf dem die Passanten wie Oskar Matzerath aus der „Blechtrommel“ trommeln durften, bot die Installation ungewöhnliche Mittel, um eine Ausein...

fwd: femizide / über femizide reden

  https://lagedernation.org/podcast/ldn408-spd-und-die-k-frage-scholz-telefonat-mit-putin-gewalt-gegen-frauen-nimmt-zu-gruener-bundesparteitag-cop29-vor-dem-ende-update-pin-ruecksetzbrief-fuer-epa/?t=49%3A47

gastbeitrag: "frag mal die maschine was sie vom kapitalismus hält" (ein wütender Erstie berichtet)

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Kunstauktionen und die Instrumentalisierung der jungen Künstlergeneration In München organisiert die Akademie der Bildenden Künste jährlich eine Kunstauktion, ausgeführt von einem wohlhabenden Unternehmen, das den Auktionsmarkt für aufstrebende Künstler öffnet. Diese Auktion bringt einige spannende Fragen und Spannungen mit sich, die sich nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sondern auch um die Rolle und den Wert der Kunst drehen. Kunstauktionen bieten jungen Künstlern eine Plattform, um sich potenziellen Sammlern und Investoren zu präsentieren, was insbesondere für solche in prekären finanziellen Situationen vorteilhaft sein kann. Viele Künstler stehen unter Druck, sich mit Nebenjobs durchzuschlagen, was nicht nur physisch, sondern auch psychisch herausfordernd ist. Ein erfolgreiches Auktionserlebnis könnte ihnen die Möglichkeit geben, sich ganz ihrer kreativen Arbeit zu widmen, ohne die Belastung durch wirtschaftliche Unsicherheiten. Doch diese Auktionen werfen auch eine tiefe...

+++ eilmeldung +++

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 Amerika kippt https://www.youtube.com/watch?v=wdNhtZOGxBw