fwd: Theater und das Ende der wokeness
Theater Gier nach Leben 6. Juni 2025, 15:10 Uhr | Lesezeit: 3 Min. Halt suchen, Liebe, Zärtlichkeit: Edmund Telgenkämper (hinten) und Elias Krischke. (Foto: Armin Smailovic) Ein fantastischer Schauspielabend für die Freiheit, eine Hommage an das schwule München der Achtzigerjahre: Lion Christs „Sauhund“ an den Münchner Kammerspielen. Von Egbert Tholl Anhören Merken Teilen Feedback Drucken Die Aufführung läuft schon eine Weile, da verlässt sie die Vorlage. Und wird politisch. Wir befinden uns in Bayern, in der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre, das HI-Virus grassiert und Peter Gauweiler, damals Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, fordert einen Maßnahmenkatalog gegen Aids-Kranke. Er lässt Razzien in der Schwulenszene durchführen, führt Zwangstests ein, angeblich befürworten 77 Prozent der Bevölkerung eine Meldepflicht für Aids. Und Kultusminister Hans Zehetmair poltert, unterfüttert von altphilologischer Bildung, Schwulsein sei „contra naturam“, also gegen d...